teresa; 32; ärztin; tempelhofer feld; 12.2.2021;
“vor 12 jahren hat mich das studium nach berlin gebracht. ich hatte aber schon immer einen bezug zur stadt, da mein vater berliner ist. nach dem abi hat sich die frage gestellt, ab nach berlin oder raus in die weite welt. berlin ist’s geworden und somit ein bißchen weite welt.
ich arbeite seit einem jahr auf einer corona-intensivstation. die kommunikation zwischen uns im team, mit den patienten und angehörigen als behandelnde ärzte und pfelger ist enorm noch wichtiger geworden. das hat in dem letzten jahr sehr viel menschlichkeit und wachstum in einem selbst gefordert. von berufswegen her kann ich dem ganzen schon eben mal nicht entgehen. privat geht’s mir ok, man hat sich sozusagen mittlerweile auf die situation eingegroovt, aber man ist natürlich sehr auf sich selbst zurückgeworfen und man muss etwas kreativ werden um gute laune zu behalten. ich bin zu einer passionierten spaziergängerin geworden, koche viel, male, und da ich kein digital native bin, freu ich mich über all die technischen sachen, die ich grad lerne. am ende ist das aber alles nur substitut für’s zusammensein. am meisten fehlen mir die sozialen kontakte und nähe. ich finde auch, dass man durch die pandemie noch mehr spürt wie wichtig eine solidarische gesellschaft ist, und uns all diese kapitalistischen werte gar nichts helfen. ich freu mich auch total wieviel aufmerksamkeit die kollegen in der pflege bekommen und dass man sieht wie überfällig das ist!”
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