winfried; 80; rentner; maximilianstraße; 9.7.2024;
“ich lebe seit 80 jahren in lichtenberg, immer im gleichen haus. ich bin hier in ruinen groß geworden, überall nur ruinen. wir haben da ja gespielt, wer als kind nicht aufgepasst hat, der ist nicht alt geworden! das war eine richtige auslese. da wurden waffen gefunden, die älteren kinder haben damit rumhantiert – ich bin froh, dass ich da heil rausgekommen bin.
ich kann eigentlich nur positives über berlin sagen, weil ich fühl mich einfach wohl und zuhause in meinem kiez. wir haben eine gute luft hier wegen den vielen bäumen. die bäume sind vielleicht nicht so toll für die parkenden autos, aber die gute luft ist wichtiger. ich hab hier u-bahn, s-bahn und obwohl ich in lichtenberg bin, fühl ich mich mit der anbindung wie im zentrum der stadt. schade ist aber, die rigorose lückenbebauung. zu ddr-zeiten hat man versucht raum zu schaffen, jetzt wird alles zugepflastert. man wird nicht gefragt und darunter leidet man hier schon etwas. für berlin würd ich mir wünschen, dass man den miethaien mehr auf die füße tritt. allein unser haus wurde mehrmals verkauft. die situation ist schlimm, aber näher möchte ich mich dazu gar nicht äußern. die politik müsste da stärker eingreifen um den wohnungsmarkt zu kontrollieren.”
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