…wir sind wieder zurück aus amsterdam und weiter geht’s mit tilmans
berlin geschichte!
tilman; 29; online management;
“berlin ist ein bisschen sowas wie eine neue heimat. als ich 1999 das erste mal hier war, hatte ich sofort das gefühl, ich müsste hier irgendwann mal leben. die menschen waren offen, etwas rauh, aber das kannte ich ja von daheim, und außerdem hatten sie eine herzliche freundlichkeit, die, wenn sie denn mal zum vorschein kam, wenigstens ernst gemeint war.
was andere an großen städten hassen, die anonymität, die ‘scheiß drauf’ mentalität, das war das was ich suchte. stuttgart ist, in vielen dingen, mehr oder minder ein dorf, und wenn sich hier jemand über die prenzlberger schwaben aufregt, muss ich in der regel leicht schmunzeln: die leute hier
haben keine ahnung, wie krass das schwabenländle wirklich ist. sonst ist berlin einfach nur schön wegen seiner vielfalt, und der tatsache, dass hier soviel verschieden lebensweisen, kulturen und menschen nebeneinander existieren können, ohne sich permanent gegenseitig anzupissen. manchmal könnte man sich darüber ärgern, dass nicht genug austausch stattfindet, aber ich denke, das menschen auch eine art rückzugsort brauchen, in dem sie sich in erster linie daheim fühlen. interaktion und austausch ist dann vielleicht das letzte was man will. auf gewisse weise bin ich natürlich auch in berlin wieder im dorf, genauer, im ‘rix-dorf’ gelandet. hier kennt sich halt auch jeder und man kann kaum einen schritt gehen, ohne jemanden über den weg zu laufen, den man kennt. aber das schöne ist halt, dass die große weite welt direkt vor der haustür liegt. eine station mit der s-bahn und du bist wo, wo dich keine sau kennt und kannst machen was dir gefällt. das ist so ungefähr die freiheit die ich immer gesucht habe. und in berlin habe ich sie gefunden.”