alex; 34; sozialarbeiter; jan hus weg; 27.4.2021;
“ich bin in russland geboren und kam 1995 mit meinen eltern nach berlin. ich war damals 9 und es war keine gute zeit dort. so ist neukölln meine heimat geworden. ich sprach kein wort deutsch, aber als kind ging das alles sehr schnell…sprache, freunde, ich hatte sofort anschluss gefunden. im moment hoffe ich, dass sich die pandemie nicht über mehrere jahre hinwegzieht. man gewöhnt sich so schnell an alles, dass man oft gar nicht mehr weiß wie es vorher war. das finde ich ganz schlimm. aber am meisten tut es mir für die jungen leute leid, die verpassen dadurch am meisten. ich selbst vermisse das soziale leben, das leidet gerade sehr darunter.
ich arbeite auch viel mit alten menschen, für die ist es auch extrem schwierig, wenn die oft ganz alleine von früh bis abends in ihrer wohnung isoliert sind. viele sind auch auf krankengymnastik oder ausflüge zurtagespflege angewiesen. das sind wichtige termine, teil einer routine des alltags. das fällt alles weg, und dementsprechend bauen die alle physisch und psychisch ab. zum einen sagt man sind die älteren besonders schützenswert, jedoch haben die einschränkungen teilweise auch drastische folgen für viele. ein schwieriges thema.
ich habe auch noch keinen impftermin bekommen, ich denke, dass wird sich auch noch eine weile hinziehen. ich weiß gar nicht in welcher gruppe ich bin. meine großeltern wurden zum glück schon geimpft, aber das war auch ein wahrer akt einen termin zu organisieren.”
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